Einzelkämpfer oder Teamplayer – warum der Start in die Selbstständigkeit gut durchdacht werden muss!
Fast jeder Arbeitnehmer hat sich im Alltagsstress sicher schon einmal gewünscht, als eigener Chef agieren zu können. Der Schritt in die Selbständigkeit ist für viele Menschen ein Wunschtraum, wenn nicht sogar ein Lebenstraum. Gerade, wenn es im Job nicht so gut läuft, rückt der Gedanke daran häufig wieder in den Vordergrund. Verbunden mit einer kreativen Geschäftsidee und einem Gespür für Möglichkeiten kann dieser Traum tatsächlich auch Realität werden – doch auf dem Weg ins eigene Business warten zahlreiche Hürden, die erst überwunden werden wollen. Nur wer bereit ist, sich diesen zu stellen, wird am Ende mit Erfolg belohnt.
Vom Freelancer über den Freiberufler bis hin zum freien Mitarbeiter
Die häufigsten Existenzgründer sind statistisch gesehen die Freelancer. Sie gelten als Selbstständige und wurden früher auch gerne unter dem Sammelbegriff „freier Mitarbeiter“ erfasst. Der Freelancer zeichnet sich durch ganz charakteristische Eigenschaften aus:
- Der Freelancer arbeitet weisungsungebunden: Das bedeutet, dass er weder nach festen Arbeitszeitmodellen arbeitet noch Auszeiten (wie zum Beispiel den Sommerurlaub) vom Auftraggeber genehmigen lassen muss. Freelancer arbeiten daher nicht selten auch am Wochenende oder spät in der Nacht – eben ganz so, wie es zum eigenen Timing passt.
- Der Freelancer ist frei darin, Aufträge anzunehmen oder abzulehnen: Im Gegensatz zum festangestellten Mitarbeiter kann sich der Freelancer seine Arbeit aussuchen. Aufträge, die zeitlich nicht passen oder liegen und Auftraggeber, mit denen der Freelancer nicht klarkommt oder die sich in der Vergangenheit als unzuverlässig erwiesen haben, kann er auch einfach ablehnen.
- Der Freelancer ist nicht in den Betrieb integriert: Flurfunk, gemeinsamer Kantinengang und der Pausenkaffee bei der Kollegin nebenan sind bei Freelancern kein Bestandteil des täglichen Arbeitsablaufs – denn als Freelancer arbeitet man zwar für den Auftraggeber, gehört aber nicht zu dessen Organisationsstruktur.
- Der Freelancer arbeitet für eine Vielzahl an Auftraggebern: Die Freiberuflichkeit bedeutet auch, nicht nur von einem Auftraggeber abhängig zu sein. Daher sind große Kundenstämme die Regel – und machen für viele auch den Reiz aus, denn der Umgang mit den unterschiedlichen Kunden macht den Arbeitsalltag abwechslungsreich und sorgt für permanente Herausforderung bezüglich der eigenen Arbeit.
Was muss ich vor dem Start in die Selbstständigkeit beachten?
Wer sich als Freelancer betätigten möchte, der kann das nach dem Verständnis des Gesetzgebers nur dann tun, wenn er unter die in § 18 EStG (Einkommenssteuergesetz) aufgeführten Katalogberufe fällt. Im Regelfall sind das wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeiten wie zum Beispiel
- Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker
- Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte
- Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten, Innenarchitekten
- Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Volks- und Betriebswirte, Buchprüfer und Bücherrevisoren, Steuerbevollmächtigte
- Journalisten, Bildberichterstatter, Texter, Werber
- Dolmetscher, Übersetzer.
Um als Freelancer auch rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen, ist die Anmeldung der Freiberuflichkeit beim zuständigen Finanzamt unentbehrlich. Das Formular dafür erhält man, sobald man in einem formlosen Schreiben die eigene freiberufliche Tätigkeit angezeigt hat. Übrigens: Freiberufler und Freelancer sind nicht gewerbesteuerpflichtig – dennoch besteht durchaus eine steuerrechtliche Verpflichtung! Details dazu solltest du bei deinem Steuerberater erfragen – dieser kann dir kompetent zur Seite stehen und verhindern, dass du womöglich in rechtliche Schwierigkeiten gerätst.
Reich und berühmt – was brauche ich zum Erfolg?
Während du als angestellter Arbeitnehmer wenig Gedanken an organisatorische Dinge wie Buchhaltung & Co. verschwendest, bist du als Freelancer (und auch als Unternehmer in jeder anderen rechtlichen Form) selbst gefragt. Du musst nicht nur deine Arbeit planen, strukturieren und abliefern – du musst auch alle „Nebensächlichkeiten“ auf die Reihe bekommen. Dafür solltest du dir eine feste Stundenanzahl in der Woche reservieren, in denen du nicht deine Aufträge erledigst, sondern um alles andere kümmerst. Wie das geht, zeige ich dir in einem meiner nächsten Blogartikel.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass zum Erfolg vor allem Zuverlässigkeit erforderlich ist. Wer pünktlich liefert, präsent ist und die Kunden bei Absprachen nicht enttäuscht, der sorgt damit schon fast automatisch dafür, dass Neukunden zu Stammkunden werden und auch die Werbung und Akquise über Empfehlungen optimal funktioniert.
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